Es geschah nicht « an einem Sonntag am Rande des Wassers »(*), sondern Freitag den 18. November 2011 in Rosny -sous -Bois im Salon des Comfort Inn Hotels. Im sechsten Jahr hat unser Verein diese unumgängliche Versammlung abgehalten. Alles das scheint euch vielleicht wie ein Ritual, etwa streng und gezwungen, aber NEIN!

Diese traditionelle Treffen, von unserem Präsidenten und seinem Vorstand perfekt organisiert, wurde weit weg und daher als eine Strafarbeit von manchem Teilnehmer angesehen.

Durch die Erschöpfung eine freundliche und herzliche Atmosphäre wollte Michel Blanc die Hauptversammlung so gesellig wie möglich machen. Und dafür, um zum Wesentlichen zurückzukommen. Denn wer ist das Meisterstück und was ist die Daseinsberechtigung von unserem Verein? Der Präsident? Der Vorstandsitzt? Die Regionsdelegierten?

NEIN! Das ist das jeweilige Mitglied und seine zerrissene Geschichte.

Das ist das Mitglied, das nach 60 Jahren Tabu und Introversion endlich ein Licht vor sich erscheinen sieht. Endlich wird er sich befreien können, sicher dass er nicht nur gehört sondern vor allem verstanden wird. Er wird hoffen sich für seine persönliche Identitätssuche einen Ausweg freizuhalten.

Dieser Wunsch, Gleichgesinnte und gleich Betroffene zu treffen, Kriegskinder, verwirklicht sich gleich am Anfang des Treffens, das HOG/CSF organisiert hat. Ebenso gut bei der Jahreshauptversammlung sowie bei dem Aufenthalt in Berlin schon am Vorabend steht eine Gruppe von Mitgliedern an Ort und Stelle. Es sind immer grosse Wiedersehen!

Das Treffen vom 18. und 19. November hat dieser Regel nicht außer Kraft gesetzt.

Also, schon ab diesem Donnerstag den 17. November, mitten am Nachmittag, trifft man einige bekannte Gesichter vor der Rezeption des Hotels. Einige haben sich in ihre Zimmer zurückgezogen, andere sind gerade angekommen. Gegen 18.30 Uhr stellt sich die einzige ernste Frage …“Wo kann man zu Abend essen?“ So sucht eine Gruppe von etwa 15 Mitgliedern unseres Vereins nach einem Restaurant in der Nachbarschaft. Nachdem wir von einer ersten Stätte mit einer „sie haben nicht reserviert“ abgewiesen worden waren, empfängt uns eine zweite freundlich. Der Abend wird sehr angenehm. Mitglieder, die sich vor einigen Stunden noch nicht kannten, nennen sich beim Vornamen und einige sind schnell per-Du.

Freitag den 18. November: Bis Mittag erstreckt sich der Empfang der Mitglieder und ist die Haupt Tätigkeit.

Auch da sieht man den Wunsch nach Geselligkeit, den Michel sucht und sich wünscht. Wenn das Mitglied ins Hotel kommt, wird es von Hélène und Jean empfangen, die ihm seinen Button geben. Dann wird jeder zur Rezeption geführt, um sein Zimmern zu erhalten, danach ist man an die Bar eingeladen, wo Michel und Chantal ein Willkommens-Getränk spendieren.

Eine besondere Aufmerksamkeit für die „Neuen“ ist vorgesehen, sodass diese sich so schnell wie möglich willkommen und integriert fühlen. Aber schon gibt es viele Wiedersehen und die Umarmungen. Man konnte ein Mitglied als Person umarmen, das man über HOG kennen gelernt hat und das man bis jetzt nur durch Briefe kannte.

Mittag ist es Zeit zu essen. Da fängt das vorausgesehene Programm dieses Treffens an. Immer mit diesem Wunsch, die Geselligkeit zu entwickeln, sind es runde Tische mit acht Plätzen, die die Gäste empfangen. Hélène hat diese Tische schön individualisiert. Zuallererst hat sie sie mit Pariser und Berliner Namen getauft. Diese Namen (Brandenburger Tor, Musée du Louvre…) sind auf elegante Zeichenpapiere geschrieben, mit einem Bild des Ortes verziert und vervielfältigt und inmitten des Tisches aufgestellt. An jedem Tisch sind ein Mitglied des Vorstands sowie eine zweisprachige Person zu bemerken. Eine gute organisatorische Maßnahme, immer im Hinblick auf der Geselligkeit und Gastfreundlichkeit. In der Tat gehört eine gewisse Zahl von unseren deutschen Freunden mit dazu. Auch da wirkt noch der Zauber von HOG/CSF. Personen, die sich vor einigen Stunden nicht kannten, erzählen furchtlos ihre herzzerreissende und intime Geschichte, wie einem sehr langjährigen Freund.

Die Zeit aber vergeht schnell. Nun ist die Zeit gekommen, um vor der Hauptversammlung am Rand die Anwesenheit abzuzeichnen und die Prokura zu geben. Dann entdecken die Mitglieder den Hauptversammlungsaal. Man erkennt, dass eine Gepflogenheit geändert worden ist: Es gibt keine Tribüne und keine Trennung in eine Zuhörerschaft, die nur gekommen ist, um die guten Worte zu hören und wo sich 3 oder 4 Personen treffen. Es steht ein langer Tisch, an dem die 9 anwesenden Vorstandsmitglieder sitzen. Die Mitglieder sind auf gleicher Höhe unter 5 oder 6 grossen Reihen verteilt. Man sitzt sich also auf gleicher Augenhöhe gegenüber. Die nächsten Mitglieder sitzen nur 2m weit von der offiziellen Tribüne entfernt, die weitesten nur 6 oder 7m. Ein grosser Teil der Teilnehmer betont begeistert die gesellige Seite dieser Anordnung. Dazu kommt, dass dieser Saal über ein Schreibpult, das das Goldene Buch von unserem Verein trägt, verfügt.

Selbstverständlich, um die kurze Pause um 16 Uhr zu würzen, kann man in einer anderen Ecke des Saales warme und kühle Getränke sowie Konditorwaren finden. Immer in diesem selben Sinne, sodass unsere deutschen Freunde sich vollständig mit uns fühlen, werden alle wichtigen Inhalte gleichzeitig mit Hilfe eines Overhead-Projektors, der von Hubert mit Hilfe von Françoise wachsam geführt wurde, auf dem Bildschirm ins Deutsche übertragen.

Bei pünktlichen oder unvermuteten Aussagen und Einwürfen übersetzt Nicole am Mikrofon die geäusserte Worte. Indem er diese Hauptversammlung ungeachtet der Tagesordnung sowie der gewährten Zeit den Vorrang gibt und fortsetzt, bleibt Michel Blanc – „Eisenhand in einem Samthandschuh“, sehr aufmerksam, der Zuhörerschaft das Wort zu geben.

An diesem Freitag ist es zwischen 18 und 20 Uhr Zeit für das Abendessen. Ein jeder nach Belieben nimmt seinen Platz wieder ein oder wechselt. Wenn man sich nach dem Schallpegel den man im Speisesaal hört, entscheiden würde, schreiten die Gespräche tüchtig voran.

Gegen 22 Uhr stellt sich diejenige, die die unsere Abend beseelen wird, vor. Es handelt sich um Frau Charlotte Le Bozec Caf’Conc, Sängerin und Darstellerin – für die, diese Orte nicht regelmässig besuchen i.e. „Café Concert“. Diese reizende Bühnenkünstlerin, die eine Ähnlichkeit mit Edith Piaf zeigt, wird uns eine gewisse Zahl von Volksliedern vom Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wiedergeben. Eine Sammlung, die die von den Sängerinnen wie Fréhel, Yvette Guilbert, Marie Dubas usw wiederholt. Ein bisschen als Spassvogel fügt Charlotte das Lied „La Parisienne“ hinzu und am Ende fragt die Zuhörschaft, seit wann dieses Lied besteht. Die Meinungen sind geteilt, 1870, 1910 usw. In der Tat wurde dieses Lied, das seinen Platz in der Summe der Jahre zwischen 1870 und 1920 hat, von Françoise Mallet-Joris geschrieben und von Marie-Paule Belle in…….1976 dargestellt… Unsere angenehme Sängerin begrüsst auch die Anwesenheit unserer deutschen Freunde mit einem Lied von Marlene Dietrich, das sie zu ihrer Vorstellung hinzufügt.

Es ist schon Freitagmorgen den 19. Der Frühstücksaal ist schon ab 7. Uhr besetzt.

Um 9 Uhr fährt der Bus ab, um Paris wiedersehen oder entdecken zu lassen, besonders die Orte, die vom zweiten Weltkrieg, markiert waren. Rundfahrt, von der die Teilnehmer bezaubert zurückkommen. Der so überaus freundliche Busfahrer äussert sein Erstaunen, dass er an einem Samstagsmorgen eine Hauptstadt mit einem flüssigen Verkehr unter einer schönen Sonne gefunden hat. Erobert verlassen einige Mitglieder schweigend den Bus, um ihren Spaziergang durch Paris fortzusetzen.

12.30 Uhr- Alle Leute (oder fast alle) treffen sich im Speisesaal wieder für das Freundschaftsgetränk. Dieses ist vom letzten Mittagessen im Rahmen dieses Treffens gefolgt. Beim Essen ist alles immer sehr belebt.

Dann fängt die Abreise an…man grüsst und küsst sich, dann fängt man wieder an zu sprechen, dann nimmt man erneut Abschied, dann spricht man wieder. Offensichtlich wird es schwer, sich trennen!

Während dieses zu kurzen Treffens, waren die zwei meistgehörten Themen die sehr freundliche Atmosphäre und … die kommende Reise nach Berlin.

Zum Schluss wäre es ungerecht, die Direktorin und das ganze Personal des Hotels für ihre tüchtige Tätigkeit, und dass sie immer so nett zu unserer Verfügung standen, nicht zu grüssen.

Den 21. November 2011

Jean WILLEMIN

(*) Titel von einem bekannte Lied gesungen von Jean Gabin : Un dimanche au bord de l’eau