Jean Percheron
Jean Percheron im Stalag – Kommando 2139 im April 1941 (Jean Percheron ist der 2. unten links.)

248 Jean PERCHERON – Oberdill

N° 248

Ich suche die Kinder von Jean PERCHERON, geboren in Deutschland in der Region München.

Mein Vater, Jean Percheron, geboren am 15. September 1909, war während des gesamten Krieges Gefangener im Stalag VII .Seine Aufgaben bestanden aus Baumfällerarbeiten, die er im Wald von Strasslach und Grünwald erledigte. Er war verantwortlich für eine Gruppe Gefangener, die mit Zivilisten zusammenarbeitete. Er war im Forsthaus von Oberdill untergebracht wo er auch im Garten half und den Grossvater, den Förster auf die Jagd begleitete. Dort hat er eine Frau kennengelernt, mit der er ein oder zwei Kinder hatte. Er war sehr gut in dieser Familie aufgenommen und liebte seine deutsche Partnerin und seine Kinder von Herzen. Der Bauernhof könnte sich in den Dörfern Oberdill, Grunwald oder Maisach befinden.

Nach Ende des Krieges wollte er sich scheiden lassen und nach Deutschland zurückkehren, aber auf den Druck der Familie hin traf er die Entscheidung bei meiner Mutter und meiner Schwester in Talmontiers, in der Region Oise zu bleiben.

Als Konsequenz dieser Entscheidung wurde ich 1948 geboren.

Ich habe erfahren, dass danach Briefe ausgetauscht wurden.

Meine Geburt hat die Hoffnung auf Rückkehr nach Deutschland zunichte gemacht. Die Existenz meines Halbbruders wurde verheimlicht. Erst nach dem Tod meiner beider Eltern habe ich Verdacht geschöpft, habe mein Umfeld im Januar 2010 befragt und schliesslich Gewissheit über die Existenz dieses Bruders erhalten.

Zwei Personen der deutschen Familie ( darunter vielleicht mein Bruder…) sind um 1958 nach Frankreich gereist, um meinen Vater wiederzusehen. Das Treffen hat in Talmontiers stattgefunden.

Mein Vater hat ein starkes Schuldgefühl entwickelt, das seine Gesundheit angegriffen hat, und er hat diese Last sein ganzes Leben mit sich herumgetragen. Er trennte sich nie von den Bildern seiner zwei Kinder (leider sind diese Fotos nicht mehr auffindbar).

Seit Juni 2012 habe ich dank mehrerer Personen mit Sicherheit den genauen Ort gefunden, wo er sich aufgehalten hat : das Forsthaus von Oberdill, das heute noch existiert: es ist jetzt ein Restaurant.

Die Person, die er geliebt hat, könnte “Hilde” geheissen haben. Sie kam von weit her mit dem Fahrrad, um in der Küche zu helfen, und als sie wusste, dass sie schwanger war, kam sie nicht mehr, und ihre Arbeitskraft fehlte in dieser Zeit. Es könnte auch eine andere Angestellte oder eine der Familie nahestehende Person gewesen sein.

Meinen Halbbruder wiederzufinden ist sehr sehr wichtig für mich und für die Erinnerung an meinen Vater sowie auch für seine Enkel und Urenkel. Man hat mir zwar seine Existenz verschiegen, aber sein Fehlen hat mein Leben geprägt.

Ich wünsche mir, dass er weiss wie er seinem Vater gefehlt hat. Ich kann mir vorstellen, das sein Leben schwierig war und dass er viel hat durchmachen müssen. Wenn aber mein Bruder oder seine Familie es vorziehen sollten, nicht an eine schmerzliche Vergangenheit anzuknüpfen, dann sollen sie es mich wissen lassen, ich würde diese Entscheidung respektieren.

Im Stalag hatte er folgende Kamaraden : Louis Sampic de St Valéry en Caux – Abel Meslier de Nantes – Louis Marinière de Jallais (Maine et Loir) – Marcel Procureur de Bar le Duc – Paul Samson de Villedieu la Blouère (Maine et Loir) – Lucien Galas, coiffeur  de Marseille –  Maurice Besnard de Oucques (Loir et Cher) – Henry Moussard de Villefrancoeur (Maine et Loir) – André Boyer de Guérigny (Niévre)- Raoul Crouzet de Riom (Puy de Dôme) – Felix Bromont de Riom – Pierre Massonat de St Martin Auxigny du Cher – Proper Potron de Marquiny des Ardennes – Edmond Fonder de Hautes Rivières (Ardennes) – Marcel Durin de Varméville (Marne) – Maurice Rivière de La Réunion – Auguste Harras de Jarzé (Maine et Loir) – Emile Bile de Marseille  Louis Mathias de Montgeron – Bénardo Rugériny de Romilly sur Seine (Aube) – Robert Ledernez de Courthiery (Marne) – René Gilles de Soilly (Marne) – André Haon de Droupt St Basle (Aube) –  Charles Coulom de Bertren (Hautes Pyrénées) – Justin Jordan de Montaijean (Haute- Garonne) – André Jeannot de Bordeaux – Alphonse Redhon de Vouzeron (Cher) – Charles Collard de Reims – Eugène Gaude de Bourg de Péage – Marcel Bouillon de Paris 5eme, son ami.