In Wien 2013 träumte eine von uns ganz laut: ”könnten wir nächstes Jahr nicht nach Prag fahren”?

Und wirklich, im Juni 2014 sind wir in Prag; einige unter uns ,die schon in Wien waren und einige Neue. Wir waren 12, eine angenehme Zahl, um gemeinsam das Wichtigste zu besichtigen und dann zu 10, 8 oder zu 4 weiter zu spazieren,je nach Interesse und Lust. Vom italienischen Essen am ersten Abend bis zum Letzten im Gemeindehaus mit Marmorverzierungen, Mosaiken und Fresken im Jugendstil.

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Gemeindehaus

Eine entschlossene Gruppe bestieg jeden Morgen die Tram 22, um diese wunderbare Stadt zu entdecken.

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Tram 22

Der Altstädter Ring,das historische Zentrum, überragt von der Aposteluhr (astronomische Uhr), das Jan Hus Denkmal und die hohe Silhouette der Teynkirche. Dann ein Halt im Literaturcafe oder auf der Terrasse des U Prince.

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Teyn Kirche

Dann weiter zur Karlsbrücke, die die beiden Stadtteile verbindet, kommend von der Karlovastrasse, vom charmanten Maltaplatz und beim Sonnenuntergang aus einem Restaurant der Mala Strana.

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Karlsbrüke

Etwas weiter entfernt liegt Josefov, das jüdische Viertel mit seiner Synagoge, jetzt Museen (vor allem die spanische Synagoge) und den vielen Jugendstilbauten. Tief ergriffen stehen wir im alten Judenfriedhof, wo unter Bäumen tausende Gräber liegen.

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Spanische Synagoge

An einem anderen Morgen führt uns die Tram 22 bis zum Hradschin, der Prager Burg über der Vltava und den roten Dächern der Mala Strana. Diese Stadt in der Stadt, Sitz der politischen und religiösen Macht Böhmens, nimmt uns einen ganzen Tag in ihrem Bann.

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St Guy Kathedrale

Bevor wir durch den Herrschaftshof die Zitadelle erreichen,machen wir einen Umweg über die Strasse Novy Svet, getaucht in die Atmosphäre eines kleinen böhmischen Dorfes aus vergangenen Tagen. Und dann der Kontrast in der Mittagssonne, die spektakuläre Wachablösung in schmucken Uniformen. Nach dem Besuch des St.Veitsdoms gibt es die Wahl: die St.Georgskirche, die Gärten, das Goldgässchen. Einige bevorzugen die tschechische Malerei des XIX.Jahrhunderts, andere besichtigen die Kopie der berühmten Kaiserkrone St.Wenzels oder das Rüstungsmuseum. Und wenn auch keine Zeit mehr ist die Kollektion des Lobkowicz Museums zu bewundern, vergesst nicht, dass man in der Cafeteria den besten Apfelstrudel von Prag findet.

Bleibt noch Mala Strana, die Insel Kampa, der Wenzelsplatz, die wunderbare Bibliothek des Klosters Strahov? Es ist unmöglich alles aufzuzählen.

Hier, wie in Wien: jedem sein Museum. Mucha, Kafka, Dvorak oder das eiskalte Museum des KGB oder das Museum des Kommunismus unter einer Pforte genannt : “casino”.

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Museen

Diese Reise schmiedete unsere Freundschaftsbanden noch fester, bleibt nur ein Bedauern: es war zu kurz, Prag verdient einen langen Aufenthalt.

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Krypta St Cyrill

Da war noch die tiefe Bestürzung für die, die noch länger unterwegs waren und die Kirche St.Cyrill und Method besuchten.Fotos und Dokumente klären den Besucher auf über das Attentat vom 27.5.1942 gegen Reinhard Heydrich,Reichsprotektor von Böhmen-Mähren.Am Eingang der Krypta, in der Stille und Dunkelheit bleibt die Zeit stehen. Die Gesichter der tschechischen Fallschirmspringer,umringt von 800 Soldaten der SS, die ihre letzten Munitionen verbrauchen,um Selbstmord zu begehen,bleiben unvergesslich. Man muss hinaus in die Sonne, um wieder in die Wirklichkeit zu finden.

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Das tanzende Haus