HERZEN OHNE GRENZEN – CŒURS SANS FRONTIÈRES

Kriegskinder

Jeder Krieg oder bewaffnete Konflikt hinterlässt Kinder
deren Eltern Angehörige eines verfeindeten Landes sind.
Diese Kinder nennen wir
“ Kriegskinder“.

Von Anfang an, werden diese Geburten missbilligt, nicht verstanden, von der Gesellschaft und sogar von der eigenen Familie schlecht akzeptiert. Die entstandene Ungewissheit während des Krieges und die Rückkehr zum Frieden vertreiben und trennen die Eltern.

Wenn die Kriegsteilnehmer, die Gefangenen, die Vertriebenen in ihre Heimat zurückkehren, bleiben die Frauen mit ihren Kindern alleine zurück. Ungeachtet des Trennungsschmerzes, der Benachteiligung durch ihre unverstandene Lage und der Verurteilung durch die Gesellschaft, müssen sie wirtschaftlich überleben. Die Kinder wachsen auf, ohne zu verstehen warum man sie in Unkenntnis über Ereignisse lässt, die sie als schrecklich und ungerecht empfinden.

Wenn sie endlich das Geheimnis ihrer Herkunft erfahren, wird ihr Wissensdurst lebenswichtig. Sie müssen ihre Angst überwinden, um ihr Umfeld zu befragen, welches sie geprägt und angehalten hat im Dunkel zu bleiben. Mit den wenigen Informationen, die sie bekommen, machen sie sich auf die Suche, ohne zu wissen an wen oder wohin sie sich wenden könnten und das auch oft in einer ihnen fremden Sprache. Sie klopfen an Türen, die verschlossen bleiben, sie stehen vor dem Problem des Datenschutzes und sehen sich dem Schweigen der Institutionen gegenüber.
Sind Ihre Recherchen erfolgreich, entdecken sie, dass sie zu spät kommen und können nur noch am Grab des Gesuchten stehen.

2005 haben einige Kriegskinder des 2. Weltkriegs beschlossen dieses Schicksal nicht mehr hinzunehmen. Aus diesem Bedürfnis heraus entstand der Verein „CSF/HOG um die Gesellschaft zu zwingen ihre Existenz anzuerkennen, für die sie sich nicht zu schämen brauchen. Sie sind Angehörige verschiedener Länder und sind von ihrer Herkunft und von ihrem Herzen her „ohne Grenzen“.

„Coeurs sans Frontières / Herzen ohne Grenzen“ versteht sich als eine brüderliche Gruppe, deren Mitglieder sich verstehen und sich gegenseitig unterstützen um Licht ins Dunkel ihrer Vergangenheit zu bringen, die ihnen verschwiegen wurde. Darüber hinaus sehen sie sich in einer humanitären, sozialen, historischen und kulturellen Rolle. Sie möchten ihre Geschichte an gegenwärtige und zukünftige Generationen weitergeben um ihnen ähnliche traumatische Erlebnisse zu ersparen.