Franziska Margot  Marlene

 

Unter diesem Motto wurde eine internationale wissenschaftliche Konferenz in der Diplomatischen Akademie in Wien abgehalten. Es war das erste Mal, daβ in Österreich eine Konferenz über dieses Thema organisiert wurde. Franziska, Margot und Marlene haben daran teilgenommen.

Historiker und Wissenschaftler haben viel spannendes von ihren Forschungen über Besatzungskinder erzählt und dadurch viele Wissenslücken geschlossen. Es wurde über Kriegskinder der 4 Besatzungszonen referiert : die russische, amerikanische, englische und die französische Zone.

Wir konnten feststellen, daß die Kriegskinder egal aus welcher Zone sie stammen, es überall sehr schwer haben, ihre Väter beziehungsweise ihre Wurzeln zu finden. Besonders die in der englischen Zone geborenen haben wenig Chancen Informationen über die Besatzungssoldaten zu bekommen.

Als die ersten Besatzungskinder in der amerikanischen und französischen Zone geboren wurden wusste man nicht so recht wie diese Kinder einzustufen waren und hat sie der Einfachheit halber als Franzosen oder Amerikaner betrachtet. Man hat sie in Waisenhäuser gebracht und von dort in das jeweilige Land zu repatriieren oder zur Adoption freigegeben. Was natürlich zur Folge hatte, daß die betroffenen Mütter ihre Kinder nicht mehr gemeldet haben und somit in der Familie bleiben konnten.

In Österreich wurde die Besatzung sehr positiv von der Bevölkerung aufgenommen, weil die Soldaten als Befreier gesehen wurden. Sie galten als Freunde.

Der Teil, der der französischen Zone gewidmet war, hat natürlich unsere Aufmerksamkeit besonders geweckt. Prof.Dr. Gries sprach von den ca. 550 000 französischen Besatzungssoldaten, wovon ca. 230 000 aus Nord-Afrika kamen. Auch von den 17 000 bis 20000 amtlich registrierten Besatzungs-Kinder, deren Dossiers früher in Colmar und heute in La Courneuve aufbewahrt werden.

Einige Besatzungskinder aus den verschiedenen Zonen kamen ebenfalls zu Wort und haben über ihr persönliches Schicksal gesprochen. Darunter war Dr. Michael Martin, ein französisches Besatzungskind, der sehr eindrücklich von der Suche nach seinem Vater beziehungsweise nach seinen französischen Wurzeln, geschildert hat. Er sprach auch von der Freude, seine Halbschwester in Paris gefunden zu haben und von dem Glück seine französische Hälfte entdeckt zu haben.

Prof.Dr.Karner, Leiter des Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung in Österreich, hat sehr bedauert, daß wie in anderen Ländern auch, der Datenschutz vieles ausbremst und wichtige Informationen nicht einfach weitergegeben werden dürfen.

Als Fazit kann man sagen, daß alle Historiker und Wissenschaftler sich dafür einsetzen Klarheit und Wissen, über diese turbulente Zeit, zu vermitteln und die Öffentlichkeit über die Kriegsfolgen zu sensibilisieren.

Sehr oft war von verschiedenen Zeitzeugen zu hören :“die Besatzung war furchtbar, aber zu dem einzelnen Soldaten hatte man einen guten Kontakt“.

Ich habe mit 2 weiteren Mitgliedern von „Herzen ohne Grenzen“ diesen Tag in Wien als einen sehr informativ-interessanten Tag erlebt und möchte mich auf diesem Wege noch einmal bei allen Beteiligten bedanken.

Marlène

Einige Links über die Besatzungskinder

Black Germans. Schauen, wie das ist, deutsch zu sein.

„Soldatenkinder“: Tabuthema seit 65 Jahren

Kinder auf der Suche nach ihrem Vater

Kinder des Feindes

Prg

pg2

pg3
Besatzungskinder Wiener Konferenz