Unser deutsch-französisches Treffen fand in Meaux statt. Die Mitglieder von CSF-HOG und ihre eingeladenen Gäste unternahmen zwei Ausflüge.
Am Morgen, Besuch einer Käserei mit dem Keller, in dem der Reifungsprozess stattfindet. Von grossem Interesse für die Gastronomen unter uns.
Am Nachmittag Besuch des Museums des 1.Weltkriegs von Meaux zum 100. jährigen Gedenken des Ausbruchs des 1.Weltkriegs 1914-1918. Wir, französische, deutsche, österreichische und belgische Kriegskinder besuchten zusammen diesen Ort und ersahen, wie sehr unsere Vorfahren gelitten hatten und wir verspürten auch gewisse Fortschritte in der europäischen Zivilisation. Leider wurden aus dem 1.Weltkrieg keine Lehren gezogen und ein weiterer Konflikt stürzte unsere Länder ins Chaos.
In ganz Europa konnten die Kinder, geboren aus einer Beziehung mit dem Feind, alle Hindernisse überwinden, die Vernunft herrschen lassen und nun weiter kämpfen, damit nicht weitere Kinder diesen schweren Weg gehen müssen, um ihren biologischen Vater zu finden.
Obwohl dieses Museum des 1.Weltkriegs viel Neues schuf und vor allem ein Geschichts-und Gesellschaftsmuseum ist, Zeuge der sozialen,technischen, militärischen und geopolitischen Weltumwälzungen, wurden wir von traurigen Gedanken geplagt und unsere morgendliche Fröhlichkeit war verschwunden.
Das freundschaftliche Beisammensein am Abend half uns unsere Traurigkeit zu verjagen und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.
Die Zeitung der Region Marne sprach in der Ausgabe vom 3.12.2014 über unseren Besuch im Museum von Meaux:
Zeitung von Meaux
Während des Krieges geboren……von einem unbekannten Vater
Samstag, 22.November, fanden sich unter den Besuchern des Museums, Frauen und Männer, im 2.Weltkrieg geboren mit unbekanntem Vater.
“ Dieser Besuch im Museum des 1.Weltkriegs wurde für die Mitglieder von Coeurs sans frontieres organisiert, ein im Jahr 2005 gegründeter Verein, nach dem Erscheinen des Buches von Jean Paul Picaper, im Figaro angeführt: “Enfants maudits”.
Der Verein, der mehr als 200 Mitglieder zählt, umschliesst Franzosen, Deutsche, Österreicher und Belgier, geboren während des 2.Weltkriegs, mit unbekanntem Vater und einer anderen Nationalität als die der Mutter. Viele suchen die Spur des Vaters Hauptaufgabe und Ziel des Vereins ist Toleranz, Verständnis,Hilfe, Unterstützung und kulturellen Austausch zu schaffen zwischen den Nationen, um somit eventuelle Kontakte mit Halbgeschwistern zu fördern.
Der Vereinsvorstand mit seinem Präsidenten Michel Blanc und der Sekretärin Chantal Le Quentrec, bemüht sich, unter gewissen Bedingungen,die eventuell gewünschte Doppelstaatsbürgerschaft zu ermöglichen,via der französischen Nationalversammlung oder dem deutschen Bundestag. Man schätzt die Zahl der in Frankreich geborenen Kinder auf 200.000 mit unbekanntem Vater.
Die Geschichte wiederholt sich immer wieder und wenn auch der Aufbau Europas die Versöhnung ermöglichte, so bleibt der Verein wachsam, was die noch aktuelle Anerkennung betrifft,der in den Kriegskonflikten geborenen Kinder.
Samstag, im Kriegsmuseum,erhielt Nicolas Bader,ein junger Amerikaner, der die 40 Personen von 4 verschiedenen Nationen begleitete, den Prix Francais 2014, vergeben vom Davidson College (Nordkarolina) für seine These: “ Europäische Embryos, Kinder der Schande” Mit Brio beschreibt er den schweren Weg der Kriegskinder und ihre Schwierigkeiten seit der Geburt bis zu ihren heutigen Forderungen.