– Das Jahr fängt schön an, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Odette (aus Ile-de-France, neues Mitglied von HOG) es geschafft hat, mit ihren deutschen Geschwistern den Kontakt herzustellen. Diese waren durch ihren Vater informiert worden, dass es noch ein
französisches Kind gibt. Nach dem Tod des Vaters hatten die Geschwister geplant, nach diesem Kind zu suchen. Bei den großen Schwierigkeiten dabei hatten sie aber den Mut verloren. Deshalb war ihre Freude spontan und groß, als die WASt ihnen die Mitteilung über die Suche ihrer französischen Schwester machte, indem sie sie einen Brief weitergab, den Odette geschrieben hatte, dies mit großer Vorsicht, um sich darzustellen und möglichst keine Unruhe aufkommen zu lassen. Von nun an warten alle ungeduldig auf das erste Treffen.
– Jean (aus Franche-Comté) kannte die Identität von seinem Vater, leider lebte er in der sowietischen Zone in Berlin. Die Mauer hatte die Begegnung zwischen Vater und Sohn unmöglich gemacht. Trotz der Unterlagen, die er besaß, war die Suche nach der Familie von Jean sehr schwierig. Die Zeit ist vergangen, Jean ist ein Erwachsener geworden, der Vater ist gestorben. Sein Wunsch war vor dem Grab seines Papas ruhig denken zu können. Leider sind, im Gegenteil zu Paris, in Berlin die Friedhöfe sehr zahlreich. Wir konnten nicht herausfinden, wo der Vater von Jean beerdigt worden ist. Den Erfolg der Suche verdanken wir zwei Berlinerinnen. Die eine hat der Regionsdelegierten damit geholfen, mit den Unterlagen, die sie vom Standesamt erhalten hatte, den Lebenslauf des Vaters wieder herzustellen. Die Andere ist mit uns in Kontakt getreten, nachdem sie die Suche auf der Website gelesen hatte. Sie hat die Witwe vom Vater gefunden. Diese Frau, geprägt von großer Menschlichkeit, hat sogleich zugesagt, mit Jean über seinen Vater zu sprechen. Sie hat ihm auch ein Bild geschickt.
Wie Odette wird bald Jean seine deutsche Familie wieder treffen. Wir wissen, dass er nicht allein sein wird, wenn er seinen Vater an seiner letzten Ruhestätte besuchen wird. Noch einmal bestätigen diese zwei Wiedertreffen, dass die Beharrlichkeit unbedingt notwendig und die gegenseitige Hilfe beiderseits des Rheins wesentlich ist.
– Die zunehmende Anzahl der Mitgliedern aus Frankreich, Deutschland, Österreich oder Belgien, erlaubt die Entwicklung einer Hilfe näher an den Suchorten. Wir sind davon überzeugt, dass es sich lohnen und neue Möglichkeiten öffnen wird. Zu Beginn dieses Jahres helfen freiwillig deutsche Mitglieder französischen Mitgliedern und umgekehrt.
-Zwei französische Mitglieder haben die Deutsche Staatsangehörigkeit erhalten:
– Annie lebt in Deutschland und das hat die Schwierigkeiten um Deutsch-Französin zu werden auf bedeutende Weise erleichtert. Normalerweise muss man in Frankreich wohnen.
– Sylviane (aus Ile-de-France), die schon ihre deutsche Familie wieder getroffen hat, hat eine positive Antwort auf ihre Deutsch-Französische Angehörigkeitsfrage erhalten. Wir fühlen uns berührt von ihrem Willen, sich mit uns zu vereinigen. Als Kriegskind, das ihre Suche selbst gelöst hat, zeigt sie, dass sie zu uns „Geschwistern“ gehört, indem sie Mitglied von HOG wird. Ihre Geste wärmt das Herz.
Die, die noch einen langen Weg bei ihrer Identitätssuche zu gehen haben, brauchen die Freundlichkeit und die Ermutigungen von denen, die diese Suche erfolgreich zu Ende geführt haben. Danke Sylviane. Im Gegenteil, verlassen uns manchmal Mitglieder nachdem ihre Suche gelöst ist. Das ist ihr Recht aber das macht uns traurig. Dann fühlen wir eine Mutlosigkeit, die sich glücklicherweise vermindert, solange wir aktuell leben und Suchen am Laufen haben.
– Diesen Monat freuen wir uns, 5 neue Mitglieder zu empfangen:
Eine Beitrittserklärung aus Österreich – Zwei aus Deutschland – Zwei aus Frankreich.
Unser Verein stellt immer mehr die Freundlichkeit und die grenzenlose gegenseitige Unterstützung der Kriegskinder vor. Jede neue Suche wird eine Herausforderung, die wir mit Begeisterung annehmen. Jede Suche erweitert unser know-how für die Folgende. So gehen wir zusammen und unterstützen einander.
Zum Schluss möchten wir ihre Aufmerksamkeit darauf richten, dass Henry (aus der Süd-West Region), der mit uns seine Freude beim Wiedertreffen seiner deutschen Familie geteilt hat, hat uns insbesondere einen Rat gegeben hat, den wir behalten wollen:
„Die Zähigkeit bis zur Hartnäckigkeit kann eine Erfolgsquelle werden. Nie aufgeben!“